2 results
5 - Undergraduate Research
- from Part I - Theory and Research on Undergraduate Research
- Edited by Harald A. Mieg, Humboldt-Universität zu Berlin, Elizabeth Ambos, Angela Brew, Macquarie University, Sydney, Dominique Galli, Indiana University–Purdue University, Indianapolis, Judith Lehmann, Universidad de Buenos Aires, Argentina
-
- Book:
- The Cambridge Handbook of Undergraduate Research
- Published online:
- 11 August 2022
- Print publication:
- 07 July 2022, pp 59-71
-
- Chapter
- Export citation
-
Summary
Sociocultural approaches form a theoretical tradition that explains learning, identity development, and knowledge creation not merely as cognitive or as purely internal psychic processes. Rather it understands these educational phenomena relationally as practices that belong simultaneously to the development of the individual as well as to the society and its cultural ways of life. Commencing from these ideas, this chapter argues that undergraduate research and inquiry-based learning can be investigated as ways of ensuring student participation in and engagement with practices of doing research. A sociocultural view on these practices raises awareness of the broader context in which education develops, and how such development is influenced by all kinds of cultural and material relations. Higher education is not only understood within the boundaries of the university or the college. It can also be studied as culturally shaped by professional practices and ethics, or by epistemic cultures that form different manners of knowing. The focus on practices is important because it is a key to the reconstruction of ‘how we know what we know’ as a resource for student learning.
Brechts Adaptionen der Psychologie Kurt Lewins und ihre Weiterentwicklung fürs epische Theater
- from New Brecht Research
-
- By Ines Langemeyer, professorship for research on teaching and learning at the Karslruhe Insititute of Technology.
- Edited by Theodore F. Rippey
-
- Book:
- The Brecht Yearbook / Das Brecht-Jahrbuch 41
- Published by:
- Boydell & Brewer
- Published online:
- 27 July 2019
- Print publication:
- 31 December 2017, pp 218-245
-
- Chapter
- Export citation
-
Summary
Einleitung
Die “dialektische Dramatik” komme, vermerkte Brecht um die Jahreswende 1930/31, “ohne Psychologie” und “ohne Individuum” aus und würde, “be tont episch, die Zustände in Prozesse auf[lösen].” Künstlerische Darstellungen, die wie die früheren Bildhauer “das ‘Wesentliche,’ ‘Ewige,’ ‘Endgültige,’ kurz, ‘die Seele’ ihrer Modelle zu gestalten” versuchen, gehören für Brecht zu den “falschen Abbildungen des gesellschaftlichen Lebens.” Für das epische Theater gilt daher das experimentelle und kritisch- prüfende Vorgehen der Naturwissenschaften als Vorbild. Auf der Bühne sollen die gesellschaftlichen Verhältnisse so eingefangen werden, dass sie wie For schungsgegenstände zu erkenn- und veränderbaren Dingen werden. Der Anti-Psychologismus, wie er im eingangs Zitierten propagiert wird, er scheint dabei als folgerichtiger Schritt. Dennoch beschäftigt sich Brecht, um “eine Art wissenschaftliche Haltung” beim Zuschauer zu wecken, mit psychologischen Fragen. Dass er die Psychologie nicht vollständig zu zerlegen, sondern auch neu zu denken versucht, zeigt beispielsweise folgende Notiz in seinem Arbeitsjournal aus dem Jahr 1941: “Die Krise der Dramatik ist sehr tief. Es kommt darauf an, reiche, komplexe, sich entwickelnde Figuren zu schaffen—ohne introspektive Psychologie.” Nicht Auflösung, sondern Komplexität und ein genaueres Verständnis für Entwicklungszusammenhänge interessieren ihn. Nicht Psychologie per se, sondern introspektive Psychologie erscheint als Problem.
Überraschenderweise finden wir bei Brecht aber auch keinen Verfechter einer objektivistischen Psychologie. Noch im gleichen Zuge, wie er die psychologische Methode der Einfühlung zurückweist, kritisiert er auch den Behaviorismus. Er liest ihn als Symptom kapitalistischer Verhältnisse:
Die gewöhnlichen behavioristischen Bilder sind sehr flach und verwischt (wenn sie nicht die Klarheit des Schemas F haben). Auch wenn man nicht nur die biologischen, sondern auch die sozialen Reflexe sammelt, kommen selten konkrete Figuren heraus. So wie der K[apitalismus] die Kollektivisierung der Menschen durch Depravation und Entindividualisierung besorgt und wie zuerst vom K[apitalismus] selber eine Art “Gemeineigentum an nichts” geschaffen wird, so spiegelt die behavioristische Psychologie zunächst nur die Gleichgültigkeit der Gesellschaft am Individuum ab, von dem nur gewisse Reflexe Wichtigkeit haben, da ja das Individuum nur Objekt ist.
Einer Auflösung des Individuums in Prozesse redet Brecht also keineswegs das Wort. Seine psychologisch bedeutsame Problemstellung ist der Einzelne im Verhältnis zur Masse durch die Art der “Kollektivisierung” als “Depravation” und “Entindividualisierung” im Kapitalismus. Sie berührt die Prozesse der Enteignung an Gemeineigentum und die Vermassung der Menschen als Lohnabhängige.